Operative Knorpeltherapie
Reichen die konservativen Therapiemöglichkeiten nicht mehr aus, sind knorpelchirurgische Maßnahmen zum Schutz des Gelenks erforderlich.
Hierfür stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, welche je nach Defektgröße und Defekttiefe eingesetzt werden:
Mikrofrakturierung und Anbohrung:
Bei diesen Verfahren kommt es durch Stimulierung des Knochenmarks zur Bildung eines Ersatzknorpels. Es kommt bei kleineren Defekten zur Anwendung.
Knorpel-Knochen-Transplantation (OATS):
Dieses Verfahren kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn der unter dem Knorpel liegende Knochen in seiner Durchblutung gestört ist (z.B. bei der sog. „Osteochondrosis dissecans“).
Der defekte Knorpel wird mit dem darunter liegenden Knochen mit einer Art Stanze entfernt. Der zu transplantierende Zylinder wird aus einem wenig belasteten Areal des Gelenkes entnommen und dann in die Defektzone transplantiert.
Autologe Chondrozytentransplantation (ACT) :
Bei größeren und tiefen Knorpeldefekten werden im Rahmen einer Arthroskopie winzige Knorpelstückchen entnommen. Diese werden dann in einem Speziallabor vermehrt.
Nach drei Wochen werden in einer zweiten (offenen) Operation diese Zellen auf eine Kollagenmembran (Matrix) aufgebracht, welche dann in den Defekt eingesetzt wird.
Die Membran löst sich in den nächsten Wochen auf, in dem Defekt entsteht hyaliner (sehr belastungsstabiler) Knorpel.
Nachbehandlung nach operativer Knorpeltherapie:
Damit der „neue“ Knorpel sich bilden bzw. stabil einheilen kann, sollte das Gelenk für 6 Wochen nicht belastet werden.
Bei der ACT stützt zusätzlich eine bewegliche Schiene das Gelenk für den Zeitraum der Entlastung.
Mit Physiotherapie kann bereits kurz nach der Operation begonnen werden. Mit leichten Sportarten wie Radfahren kann bereits nach sechs Wochen begonnen werden.